SPD-Urgestein Franz Nerb für 60 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt

20. November 2019

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Unterbezirksvorsitzende Johanna Werner-Muggendorfer, stellvertretender Landrat Willi Dürr und Landratskandidat überbrachten die Glückwünsche für die 60-jährige Mitgliedschaft in der SPD

Franz Nerb wurde eine besondere Ehre zuteil. Johanna Werner-Muggendorfer, Willi Dürr und Stephan Schweiger besuchten ihren Parteifreund, den 89jährigen Franz Nerb, in Saal und überbrachten ihm die Glückwünsche von der Parteiführung der SPD für 60 Jahre Mitgliedschaft. Franz Nerb war hierüber sehr erfreut und bedankte sich darüber, dass ihn seine Partei trotz seines hohen Alters noch nicht vergessen habe. Nerb wurde eine Urkunde und eine Silbermünze mit der Prägung des ehemaligen Bundeskanzlers Willi Brandt überreicht. Bei einer Brotzeit wurden zwischen Werner-Muggendorfer, Willi Dürr und Franz Nerb alte Erinnerungen über die gemeinsame Arbeit als Kreisräte der SPD im Kelheimer Kreistag ausgetauscht.

Wie es sich für einen „Sozi“ gehört trat Franz Nerb am Tag der Arbeit, also am 1. Mai 1959, in die SPD ein. In der Zellwolle war er als Schlosser bis 1972 beschäftigt und vertrat dort bereits in jungen Jahren als Betriebsrat die Interessen der Arbeiter. 1972 wechselte er seine Arbeitsstätte und wurde Hausmeister an der Grund- und Hauptschule Saal, wo er blieb, bis er 1993 in Rente ging.

Auch politisch war Franz Nerb bereits mit 30 Jahren schon aktiv in der Kommunalpolitik engagiert. 1960 wurde er erstmals in Saal in den Gemeinderat als SPD'ler gewählt und gehörte diesem Gremium insgesamt 24 Jahre, bis 1990, als Gemeinderat an. Eine Periode musste er im Gemeinderat aussetzten, da kurzzeitig Beschäftigte im Schulverband kein Mitglied im Gemeinderat sein durften. 1966 wurde er als Kreisrat in den Kreistag des Landkreises Kelheim gewählt. Dem Kreistag gehörte er als Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion insgesamt 30 Jahre bis 1996 an. Viele Jahre war er SPD-Ortsvorsitzender des SPD-Ortsverbandes Saal.

Neben seinem politischen Wirken war Nerb aber auch in vielen Vereinen und auch sonst ehrenamtlich sehr aktiv. Vier Jahre Elternbeiratsvorsitzender an der Realschule Riedenburg, 18 Jahre Schöffe am Landgericht Regensburg, 18 Jahre Mitglied im Abwasserzweckverband, 18 Jahre Mitglied im Hafenzweckverband und 27 Jahre Mitglied im Musterungsausschuss des Wehrbereichs Regensburg/Landshut. In Saal gibt es wenig Vereine, in denen er nicht Mitglied ist oder war.

Wegen seines politischen und auch ehrenamtlichen Wirkens erhielt er bereits mehrere Auszeichnungen: Vom Staatsministerium des Innern die Urkunde für verdienstvolles Wirken in der Kommunalpolitik; wegen seines Wirkens als Schöffe die Verdienstmedaille des Staatsministeriums der Justiz; wegen 30 Jahre Kreisrat die Verdienstmedaille in Gold des Landkreises Kelheim; für 70 Jahre unfallfreies Fahren das goldene Lorbeerblatt vom Bundesministerium für Verkehr und sozusagen als Krönung seines Wirkens wurde ihm von Bundespräsident Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz erhielt er unter anderem auch deshalb, da er viele Jahre mit Freunden Lebensmittel- und Kleidertransporte nach Polen in Kinderheime organisierte und auch selbst durchführte um Hilfe bei den Ärmsten zu leisten.

Mit fast 90 Jahren verbringt Franz Nerb seinen verdienten Lebensabend in seiner eigenen Wohnung in Saal. Das Interesse am täglichen Geschehen, insbesondere der Kommunalpolitik, ist bei ihm ungebrochen, weshalb er auch täglich die MZ liest. Große Freude bereit ihm hier, dass sein Sohn Christian seit 2014 erster Bürgermeister der Gemeinde Saal a.d.Donau ist, in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist und kommunalpolitisch aktiv ist. Und das, obwohl er nicht der SPD angehört, sondern bei den Freien Wählern ist, meint er augenzwinkernd.

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